Geschichte

Altrich liegt etwa vier Kilometer südlich der Kreisstadt Wittlich. Zu Altrich gehört der Ortsteil Büscheid sowie die Wohnplätze Haardt, Kirchhof, Neuenhof, Bahnwärterhaus Sommerkopf und Villa Altrich.

Die Geschichte der Ortsgemeinde Altrich

Durch Funde in der Gemarkung wurde festgestellt, dass Altrich als keltische Siedlung bereits vor 2000 Jahren bestand. Die Römer besetzten später diese keltischen Siedlungen und gaben ihnen den Namen „ Altaregia“ Die erste urkundliche Erwähnung von Altrich im Jahr 952 ist nur im sogenannten Balduineum (I. 161, II 172, III 190) als kopiale Abschrift überliefert. Der Trierer Kurfürst und Erzbischof Balduin hatte sich gegen Mitte des 14. Jahrhunderts in mehreren Bänden (Kopiaren) die wichtigsten Urkunden , die Rechtsverhältnisse älterer Zeit für das Kurfürstentum Trier betrafen, zusammenstellen lassen. Das Original der Urkunde von 952 lag somit im 14. Jahrhundert noch vor, ist danach jedoch offensichtlich verschwunden.

Die zweite Erwähnung von Altrich ist keine urkundliche, sondern stammt aus einer erzählenden Quelle, der sogenannten Echternacher Chronik des Theodorich aus dem Jahr 1192. Der Echternacher Mönch hat hierin in erzählender und chronologischer Form vom mythologischen Beginn des Frankengeschlechts bis zum Berichtsjahr 726 wichtige Ereignisse zusammengestellt.

(Fundstelle Landeshauptarchiv Dr.Krümmel)

Fest steht, dass spätestens Mitte des 10. Jahrhunderts in Altrich ein erzbischöfliches Wirtschaftszentrum bestand, das von einem „Advocatus“ geleitet, zugleich Verwaltungszentrum für den Lieserfiskus war. Dieser war im 7. Jahrhundert von einem König Dagobert (wohl Dagobert I., 623-633) mit den „villae“ Altrich, Wittlich, Platten, Salmrohr, Maring und Noviand der Trierer Kirche geschenkt worden .

In jener Dagobertschenkung wird Altrich als „alta regia“ bezeichnet, was mit „hochgelegene, zum Reich gehörige Siedlung“ übersetzt werden kann. Schon zur Merowinger Zeit waren also in Altrich Funktionen konzentriert, so auch die Funktion eines Verwaltungsmittelpunktes mit Rechtfindung und Rechtsprechung. Beides fand statt vor den „Doffscheurren und dem Schoppen“ am Herrenhof, also am erzbischöflichen Hof beim Kirchhof. Am Ort vorbei führte die alte Römerstraße, welche von Trier an den Rhein führte. Aus dieser Zeit stammt auch die renovierte römische Villa nahe bei Altrich.

Die Bedeutung von Altrich war in jenen Jahrhunderten, wie auch in der Geschichte des Gutes Kirchhof erwähnt wurde, weitaus höher als die des benachbarten Mittelzentrums Wittlich. Sehr interessant hier ist auch ein Artikel aus der „Eifli Illustrata, einer geographischen und historischen Beschreibung der Eifel aus dem Jahre 1855.

Heute ist Altrich mit fast 1600 Einwohnern die fünftgrößte Gemeinde in der Verbandsgemeinde Wittlich- Land. Die Geselligkeit und das Vereinsleben in Altrich besitzen einen hohen Stellenwert. Immerhin 14 Vereine bemühen sich um ein gutes Zusammenleben in der Gemeinde. Handwerk, Handel , Gastronomie und Dienstleistung sind vorhanden. Kindergarten, Schule, kirchliche Einrichtungen befinden sich im Ort. Altrich hat einen Sportplatz, Tennisplätze, Sporthalle , mehrere Mehrzweckbereiche und ausgewiesene Wanderwege sowie eine Schutzhütte.

Die Landwirtschaft ist ebenfalls noch sehr ausgeprägt vorhanden. Die Gemeinde verfügt über ca. 500 ha hervorragenden Wald mit vielen Baumarten (darunter auch Mammutbäume).

Sehenswert sind die Pfarrkirche zum Heiligen Andreas (1873) mit Steinaltar an der Außenwand, die Kapelle von Hof Haardt (Anfang des 18. Jahrhunderts), die Kapelle in Büscheid (1906), mehrere, liebevoll restaurierte, historische Wegekreuze sowie das Naturdenkmal „Dicke Eiche„. Mit über 6,50 Meter Stamm- und an die 80 Meter Kronenumfang gehört sie zu den mächtigsten Bäumen im Kreisgebiet. Ihr Alter wird allerdings oft überschätzt, da sie auf nährstoffreicher Erde steht. Doch an die 300 Jahre dürfte die Dicke Eiche schon auf dem Buckel haben. Der am Stammfuß weitgehend hohle Baum ist vor einigen Jahren vorbildlich saniert worden. Wendet man den Blick von hier nach Süden Richtung Neuenhof, so erblickt man dahinter den „Stöppelberg“. Hier soll im Dreißigjährigen Krieg ein Nonnenkloster gestanden haben, das von Soldaten zerstört wurde. In Altrich erzählt man sich die Geschichte einer wilden Nonne , die auf diesem Berg immer noch spuken soll.

Weitere Literatur über Altrich finden Sie in

  • Chronik der Verbandsgemeinde Wittlich – Land
  • Bildband Wittlicher Land
  • Peter Zirbes
  • Hämfaohrt –Durflääwen zweschen Muusel und Äfel
  • Die Salm
  • Die Lieser

zu erhalten bei der Verbandsgemeinde Wittlich –Land – Tel. 06571/ 107-33